Rund-um Riesenhirsch


Anna-Lea Krieg BA



Eine Begegnung mit Megaloceros giganteus
im 360-Panorama

Der Riesenhirsch ist für seine imposante Grösse und die Spannweite seines Geweihs bekannt. Doch es gibt noch viel mehr Wissenswertes über den Megaloceros giganteus zu berichten und zu erfahren. Erleben Sie es selbst im interaktiven 360°- Panorama!

Gestalterisches Mentorat
David Schürch


Fachliche Unterstützung
Dennis Hansen,
Zoologisches Museum UZH

Wie sah der Riesenhirsch aus und wo lebte er? Als Museumsbesucher*in kann man die Grösse seines Skelettes bestaunen, sich das lebendige Tier dahinter jedoch nur schwer vorstellen. Ausgehend von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen habe ich in meiner Arbeit ein virtuelles Diorama gestaltet, welches den eiszeitlichen Riesenhirsch in seinem Habitat erlebbar macht.

Im 360°-Panorama stehen Besucher*innen mitten in einer Herde von Riesenhirschen. Das immersive Gemälde zeigt die rekonstruierte urzeitliche Waldsteppe im Verlauf eines Jahres und erlaubt es den Betrachtenden, saisonale Ereignisse wie die Brunftzeit, Jungtiere oder Geweihwachstum visuell zu durchlaufen. Wissbegierige können direkt im Panorama entsprechende Interaktionspunkte anklicken, um relevante Zusatzinformationen abzurufen.

Eine Einbindung des Panoramas ins neue Naturmuseum der Universität Zürich – Beispielsweise zur Kontextualisierung des dort ausgestellten Riesenhirsch-Skelettes – ist noch in Absprache.






︎︎︎    Externer Direktlink, um Panorama einzel anzuschauen

360° Panorama
Die Ansicht beginnt im Frühling. Auf der rechten Seite regen bereits die ersten Riesenhirsche zum Weiterschauen an. Durch den Dreh nach rechts um die eigene Achse “durchläuft” man so den Jahreszyklus. Im Panorama zeigt sich der Riesenhirsch, angepasst an die jeweilige Jahreszeit.



PROTOTYP Interaktionspunkte
Zusätzliche Informationen können an verschiedenen Interaktionspunkten abgerufen werden. Die Gestaltung dieser ist jedoch noch nicht in finaler Form umgesetzt.






Recherche


Literatur
Als Ausgangslage für die zu vermittelnden Informationen dienten mir zahlreiche wissenschafliche Studien, welche die verschiedenen Facetten des Riesenhirsches behandeln.

  • Wie sah er aus? 
  • Wann und wo lebte er? 
  • Wie verhielt er sich? 


Verschiedene Erkenntnisse aus dieser Recherche finden sich in den Interaktionspunkten wieder.



Thematische Bildrecherche
Bevor ich überhaupt mit dem Gestalten beginnen konnte, musste ich mir einen Grundwissensstand aneignen. Dies verlief zusätzlich über eine ausführliche Bildrecherche, in welcher ich nicht nur bereits vorhandene Darstellungen untersuchte, sondern auch von 3D-Skelettmodellen und heutigen Hirscharten auf das Aussehen des Riesenhirsches und seinem Habitat rückschloss.






Eine Zusammenstellung eines Anteils der Bildrecherche. Besonderen Fokus habe ich auf das äussere Erscheinungsbild gelegt. Die Fellfärbung des Riesenhirsches ist ein stark diskutiertes Thema in der “Paleoart-Community”.








Malen im Raum


Panoramamalerei
Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um ein 2D-Panoramagemälde zu gestalten. Je nach Notwendigkeit kann ein Panoramabild zwischen den Formaten konvertiert werden. Da ich bisher noch nie eines erstellt hatte, fand am Anfang des Projektes eine Experimentierphase statt.


















Equirektangulare Projektion
Entlang dem Horizont lässt sich wie in jedem Bild arbeiten. Die Übergänge an den Kanten lassen sich durch Verschieben der ganzen Bildfläche überprüfen. Die Verzerrungen an Zenit und Nadir sind jedoch zu extrem, um sie in dieser Darstellung zu gestalten.

Horizontales Kreuz
Ein Würfelraum, in dem jede Richtung eine Seite erhält. Jedes Quadrat ist eine Einpunkt-Perspektive, was die Gestaltung der Übergänge extrem kniffling macht. Gut für grobe Anfangsplanung, für die finale Umsetzung jedoch ungeeignet.

Virtuelle Kugel Photoshop bietet die Option an, ausgehend von einem equirektangularen Bild, direk im virtuellen Raum zu gestalten. Dies ist die intuitivste, ideale Option. Sie ist jedoch sehr rechnerlastig. Ideal für Überprüfung des Raums und der Gestaltung von Zenit und Nadir.








Der Weg der Bildkonzeption


Eine erste Collage, um die Idee des Panoramas und möglicher Interaktionspunkte festzuhalten. 


01
Kontext-Panorama mit Interaktion

Ursprünglich hatte das Projekt einen festen Kooperationspartner. Es sollte in einem Museum dazu dienen, Fundstücke zu kontextualisieren. Der Besucher sollte sehen, wie die Umgebung aussah, aus der die Funde stammen. 








02

Begehbares Diorama

Mit dem Wechsel der Fachperson wurde das Projekt mehr zu einem Ausleben meiner Eigeninteressen. Als “Verwendungszweck” stellte ich mir immernoch ein Museum vor. Beispielsweise, um als eine Art Habitats-Diorama des ausgestorbene Riesenhirsches zu dienen. 




Eine erste Skizze zum Festhalten der Idee. (Horizontales Kreuz)










Eine erste Skizze zum Festhalten der Idee. (Horizontales Kreuz)



03

Der Wandel der Jahreszeiten

Im Verlauf der Recherche tratt immer mehr die Wichtigkeit der saisonalen Wechsel für den Riesenhirsch hervor. Gekoppelt mit einem 360°-Panorama kann der geschlossene Jahreszyklus zudem eindrücklich dargestellt werden.


Erster Farbentwurf, Abgeleitet vom Habitat.








Arbeitsprozess

01

Erste Gliederung
Aufbauend auf dem Fazit aus der Farbskizze werden die ersten Elemente in der equirektangularen Projekton geplant.  Die ausgiebige Recherche zahlt sich nun aus. 
  • Welches Verhalten und Aussehen ist abhängig von welcher Jahreszeit?

  •   Braucht es dazu eine spezifische Habitatsumgebung?

  • An welchen Stellen ist nicht soviel los?

  • Was gibt es für interessante Zusatzelemente?














02

Konkretisierung

Die einzelnen Riesenhirsch-Hauptsujets werden spezifischer posiert, verteilt & skizziert. Im Hintergrund baut sich langsam eine Landschaft auf.  Unteranderem habe ich Gebrauch verschiedenster HDRIs gemacht, um auch extreme Sichtwinkel wie die Baumuntersicht im Nadir andenken zu können.

Es entstand eine Grundcollage aus Fotos und eigene digitaler Malerei.









03

Aufräumen

Alle Hauptstrukturen sind gesetzt, nun gilt es, Schwammiges zu klären, Unsauberes aufzuräumen und auszuarbeiten.

Eine besondere Herausforderung waren der Boden direkt unter einem, sowie der Himmel direkt darüber (Nadir & Zenit).
In der Equirektangularen kann man daran nicht arbeiten, und die beachtliche Grösse der Datei packt das Photoshop-Kugelpanorama nicht. Durch die Reduktion auf eine Ebene kann dies umgangen werden, doch gibt es danach kein zurück mehr.









04

Finalisierung

Im Schlussspurt ging es noch darum, alles in die Atmosphäre einzupassen, die Farben zu korrigieren und allem noch den letzten Schliff zu geben. Kleine “Belebungselemente” wie Nebenfauna oder Farbflecken wurden ebenfalls noch hinzugefügt. 









Interaktive Elemente

Prototypisch
Mein Hauptfokus lag auf dem Panorama. Die Infopannels waren jedoch eine gute Gelegenheit, ein neues Potential auszutesten und erste Erfahrungen zu sammeln. Dementsprechend sind sie zwar noch nicht so ganz durchgestaltet, doch könnte ich mir die Vervollständigung gut vorstellen.

Die Darstellungen in den Pannels sind einige der Skizzen, welche ich während der Recherchephase festgehalten habe.
















MERCI!

  • Dennis Hansen für den fachlichen Beistand
  • David Schürch fürs begeisterte, manchmal nervenaufreibende Mentorat & die Geduld mit mir
  • Niggi & Karin für Hilfestellungen mancher Art
  • Roman & dem gesamten VSV-Team für die zusätzliche Unterstützung



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