Vielfalt belebt.


Liliane Gschwend BA




Der Habitatbaum und seine lebensunterstützenden Funktionen

Habitatbäume sind faszinierend vielschichtige Lebewesen, die wichtige Funktionen erfüllen. Ob lebendig oder tot, sie nehmen einen besonders wertvollen Platz in der Stabilisierung von Ökosystemen ein und dienen unzähligen Arten als Lebensraum.


Gestalterisches Mentorat
Anita Dettwiler
und David Schürch


Kooperationspartner*innen
Dr. Rita Bütler Sauvain
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL

Ökosysteme werden durch eine erhöhte Artenvielfalt gesichert. Jede Art gliedert sich in das Zusammenspiel des Gebens und Nehmens ein und stärkt dadurch das System. Der Habitatbaum hält in Hinsicht auf die Waldbiodiversität eine besondere Position inne. Er bietet unzähligen, teilweise hochspezialisierten Lebewesen Schutz, Nahrung und Brutplätze. Manche Arten sind ihr Leben lang auf diesen angewiesen.

Um die Waldwirtschaft nachhaltiger zu gestalten und das Waldökosystem zu unterstützen, werden Habitatbäume bei der Forstpraxis zunehmend berücksichtigt und vor dem Abholzen bewahrt. Um den Bekanntheitsgrad dieses Themas zu erhöhen, vermittelt die illustrativ gestaltete Infotafel den Wert des Habitatbaumes.

Mit der wissenschaftlichen Unterstützung von Dr. Rita Bütler entstand eine Infotafel, die den Habitatbaum in einer Übersicht vorstellt und seine Funktion im Ökosystem aufzeigt. Die Platzierung dieser Infotafel im Naherholungsgebiet Wald macht die Informationen für interessiertes Laienpublikum attraktiv und unmittelbar zugänglich.









01 Thema



Der Habitatbaum
Habitatbäume werden definiert als lebende oder tote, stehende Bäume, die mindestens einen abgegrenzten Kleinstlebensraum – ein sogenanntes Baummikrohabitat – in oder auf sich tragen.  Da unzählige Tier-, Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten während mindestens eines Teils ihres Lebens auf diese kleinräumigen Biotope angewiesen sind, zählt der Habitatbaum zu den Schlüsselkomponenten der Waldbiodiversität und nimmt als zentrales Element der Artenvielfalt eine tragende Rolle in der Sicherung funktionierender Wälder ein.




Drei Baummikrohabitate: Eine Stammverletzung, eine Stammfusshöhle und ein Stammbruch.









02 Konzept




Eine iIllustrative Infotafel die Waldspaziergänger:innen auf den Wert und die Schönheit
des Habitatbaumes aufmerksam machen soll.

Vermittlungsform
Infotafeln sind meist an Orten des Geschehens anzutreffen - an Orten an denen sich das Wissen, das abgebildet wird, befindet. Sie vermittlen den Inhalt an das Publikum, ohne dass dieses sich aktiv danach erkundigen muss.
Eine Infotafel an einem vielbegangenen Waldweg, ermöglicht eine direkte Vermittlung des Habitatbaumes in seinem Lebensraum. Ziel ist es, dass durch die Visualisierung die Aufmerksamkeit während dem Waldspaziergang geschärft und das Bewusstsein für den Habitatbaum nachhaltig gestärkt wird.






Inhalt In der Visualisierung werden drei wesentliche Aspekte des Habitatbaumes beleuchtet;  Seine Entstehung, die unterschiedlichen Baummikro- habitate und die Funktionen die er erfüllt.









03 Visualisierung





594 x 841mm


EntstehungLinks, nach einem einleitenden Text über den Habitatbaum und dessen Relevanz ist die Entstehung ersichtlich. In Graustufen gehalten, ist eine Bildabfolge eines wachsenden Baumes mit immer mehr erscheinenden Baummikrohabitaten zu sehen. Da es sich um Zeitsprünge handelt, ist dieser Bildausschnitt sachlich erklärend und ohne Umgebung.
Der HabitatbaumIm Mittelteil ist eine Gesamtansicht eines Habitatbaumes zu sehen. Er ist von den sieben Baummikrohabitat-Formen umgeben, die jeweils auch auf dem Baum zu sehen sind. Die visuell abgegrenzten Baummikrohabitate sind nicht direkt mit dem Baum verbunden, was eine Aufzählung symbolisiert. Dies wird in der textlichen Ebene noch weiter unterstützt.
FunktionenIm letzten Abschnitt der Infotafel werden die Funktionen erklärt. Anhand der Perspektive kann im Vordergrund eine nähere Ansicht dargestellt werden. Auf dieser Ansicht sind jeweils vier Baummikrohabitate und, in einem Zoom, die Lebewesen die eine entsprechende Funktion repräsentieren, zu sehen.







Belebt.

Ausschnitte aus dem Hintergrund.





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04 Umsetzung



Variantenbildung
Die Variantenbildung ist im kreativen Arbeitsprozess ein essentieller Schritt um die Komposition, Blickführung sowie die Platzierung der einzelnen Illustrationen zu überprüfen und schärfen.







Unterschiedliche Farbstimmungen und Jahreszeiten. Um eine passende Stimmung für
die Visualisierung zu finden, habe ich ein Moodboard erstellt.

Farbe und Stimmung
Durch die Farbe können die Emotionen in die eine oder andere Richtung gelenkt werden. Sie erfüllt daher eine wichtige Rolle in meiner Visualisierung. Mein Anliegen war es, den Habitatbaum in einem freundlichen Rahmen vorzustellen.





Illustrationen
Alle Bestandteile der  Visualisierung wurden einzeln illustriert. Dabei habe ich darauf geachtet, dass sie freigestellt und eingebettet in die Landschaft, für sich und in Kombination miteinander funktionieren. Dadurch können sie nach Belieben zusammenge- stellt und unterschiedlich angewendet werden.


Die Entstehung und Gesamtansicht des Habitatbaumes.




Bildsprache Für die Visualisierung habe ich mich für eine Bildsprache entschieden die einen Naturalismus andeutet und dennoch einen skizzenartigen Charakter hat. Dadurch hebt sich die Infotafel von der Umgebung ab.






Die sieben Baummikrohabitat-Formen:
  • Wucherungen
  • Kronentotholz
  • Stammverletzungen und freiliegendes Holz
  • Pflanzen, Flechten und Nester
  • Pilzfruchtkörper
  • Höhlen
  • Ausflüsse













Herantasten
Um die Illlustrationen aufeinander abzustimmen, habe ich nach und nach den neusten Stand der einzelnen Motive in die Gesamtkomposition eingefügt. Dadurch konnte ich während des ganzen Prozesses die Zusammenstellung und die Gesamtkomposition überprüfen.







05 Details








06 Danksagung


Anita Dettwiler & David Schürch
Für die gestalterische Beratung und Unterstützung.

Rita Bütler
Für die konstruktive und spannende Zusammenarbeit.

VSV-Team
Für das Engagement und die Koordination.

Mia Gschwend
Für das Verfassen der Texte.


Familie und Freunde
Für alles.





07 Kontakt


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gschwend.liliane@gmail.com